Ägyptens Götterwelt
Im gläubigen Ägypten existierte schon seit Urzeiten eine Vielzahl von Göttern, deren Eigenschaften und auch Zuständigkeiten sich während der verschiedenen Kulturepochen immer wieder änderten.
Die Religion prägte und beherrschte in Ägypten nicht nur das Leben der Gläubigen sondern sie spielte auch eine bedeutende Rolle bis über den Tod hinaus.
Anfangs wurden von den Ägyptern in erster Linie örtliche Feldgötter, Naturgötter sowie Fetische verehrt und angebetet. Nach dem ägyptischen Glauben standen zu Beginn der Schöpfung vier Gottheiten: die Himmelsgöttin Nut, der Erdgott Geb, der Luftgott Schu und der Sonnengott Re.
Im Laufe der Zeit wurden in Ägypten über 1.000 Götter verehrt und vor allen Dingen auch gefürchtet. Die Götter waren von irdischer und ebenso übernatürlicher Gestalt — sie legimitierten die Macht des Pharaos und bestimmten das gesamte Leben der Untertanen.
Durch den unabdingbaren Glauben der Ägypter an die Gottheiten wurden über Jahrtausende die verschiedensten Kulthandlungen Ägyptens geprägt.
Lokale Gottheiten
Vor der Einigung Ägyptens existierten in den einzelnen Siedlungsgebieten eine Reihe lokaler Götter, die so genannten Ortsgottheiten. Sie waren nur in einem bestimmten Gebiet bekannt und wurden auch nur von den dort lebenden Ägyptern verehrt.
Nach der Einigung des Landes entwickelten sich aus einem Teil der Ortsgötter einige Hauptgötter die daraufhin im gesamten Land verehrt wurden. Diese Entwicklung führte jedoch dazu, dass nicht jeder Gott nur eine Funktion ausübte sondern mehrere Götter für die gleichen Zuständigkeiten angebetet wurden, wie beispielsweise der Reichsgott Amun und der Sonnengott Re.
Hauptgötter Ägyptens
Auch die Hauptgötter Ägyptens wandelten sich über die Jahrtausende hinweg und änderten Ihre Funktion beziehungsweise vielen im Laufe der Zeitalter zum Teil auch ganz aus der Götterverehrung hinaus.
Aus der Verehrung der Götter heraus bildete sich im alten Ägypten eine starke Priesterschaft. Die Priester wurden von den Ägyptern zu den Dienern der Götter erkoren. Da für jede Entscheidung im privaten oder gesellschaftlichen Bereich die Götter befragt und nach ihrem“ Rat“ gehandelt wurde, waren die Priester die heimlichen Regenten Ägyptens die die Entwicklung im Land maßgeblich steuerten und beeinflussten.
Göttererscheinungen
Das Erscheinungsbild der Götter war recht unterschiedlich. Manche Gottheiten erschienen bzw. wurden in Menschengestalt dargestellt, andere wiederum in Tiergestalt. Aber es gab auch Götter im menschlichen Körper mit den verschiedensten Tierköpfen. Auch einige Pflanzen, wie zum Beispiel die Lotusblume, bekamen eine göttliche Bedeutung.
Herrschaft der ägyptischen Götter
Die Herrschaft der ägyptischen Götter wurde erst mit dem byzantinischen Kaiser Justinian beendet. Er schloss im 6. Jahrhundert den letzten existierenden Tempel, den Tempel der Isis in Philae. Durch das aufstrebende Christentum wurden dann nach und nach die ägyptischen Gottheiten weiter verdrängt.
Wir geben Ihnen auf unseren Seiten einen kurzen Überblick über die ägyptischen Götter, Ihre Erscheinungsform sowie die Zuständigkeit des jeweiligen Gottes.